Professionalität und Selbstorganisation

Professionalität und Selbstorganisation

In der fachwissenschaftlichen Zeitschrift Neue Praxis (1/2024, S. 63 - 79) ist mein Beitrag über das Kopplungsarragement von Professionalität und Selbstorganisation erschienen. Der Beitrag reflektiert die Frage nach dem Zusammenhang von professionellen Erwartungen/Anforderungen (institutionelle Logik) und den organisationalen Rahmenbedingungen am Beispiel des Selbstorganisationsansatzes. Es ist ein Beitrag zum Diskurs über "New Work" in der Sozialwirtschaft, der hierfür professions- und organisationstheoretische Analysen und Überlegungen vernetzt.


Ein Blick in gängige Professionalitätstheorien zeigt, dass professionelles Handeln eine kommunikative Autonomie der Handelnden voraussetzt, auf relationalem Wissen und einem reflexiven Fallverstehen basiert und immer Beziehungsarbeit undOrganisationsgestaltung zugleich ist. Beziehungsarbeit und Organisationsgestaltung sind soziale Praktiken (Mittel), um dem eigentlichen Ziel und Auftrag zu dienen: die selbstbestimmte Teilhabe der Nutzer:innen.

Statt unterschiedliche Organisationstheorien zu vergleichen, wird die Selbstorganisation als Philosophie und Prinzip einer teilhabeorientierten Organisationsgestaltung entfaltet. An ausgewählten Kopplungsarrangements kann ich zeigen, dass es sowohl enge als auch lose Kopplungen zwischen den Elementen der Professionalität und der Selbstorganisation gibt.

Es ist daher plausibel, die Kopplung von Selbstorganisation und Professionalität zu nutzen, um gute Rahmenbedingungen für soziale Dienstleistungen zu schaffen statt einer tradierten Logik der Fremdorganisation zu folgen. Eine Auseinandersetzung mit selbstorganisierten Organisations- und Führungsmodellen liegt somit im Eigeninteresse der Professionalität. Damit ist aber noch nichts über anwendungsbezogene Organisations- und Führungsmodelle gesagt. Eine vergleichende Kritik der Praxismodelle aus professionstheoretischer Sicht steht aus.

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